Ich will – du willst – was wollen WIR?

24. September 2024 von Marlies

Ohne Kompromisse geht es selten in einer Partnerschaft; wie viele und wie grundsätzliche ist entscheidend für die Zufriedenheit beider Partner.

Gegensätze ziehen sich an – jein

Am Anfang einer Beziehung können Gegensätze eine grosse Anziehung ausüben. Der Partner/die Partnerin ergänzt das, was möglicherweise noch entwickelt werden möchte in der eigenen Persönlichkeit. Nicht selten wird in mehrjährigen Beziehungen jedoch genau dieser Gegensatz zum Problem. Das Paar ist immer weniger bereit, Kompromisse einzugehen und eigene Bedürfnisse zurückzustellen.

Das eigene Potenzial entwickeln dürfen

Erzwungene Kompromisse bergen die Gefahr, dass das eigene Potenzial der Partner gebremst wird. Wenn eine/r von beiden beispielsweise ein Bewegungsmensch ist, der/die andere jedoch am liebsten auf dem Sofa liest, sind die Bedürfnisse diametral verschieden. Es geht hier um mehr als um eine Vorliebe – es sind grundsätzliche körperliche und seelische Bedürfnisse, die schwer in Einklang zu bringen sind. Beides ist gleichwertig und letztlich eine Typfrage. Für den Bewegungsmenschen ist das Stillsitzen schrecklich, für die Leseratte bedeutet eine Bergtour möglicherweise eine qualvolle Überforderung. Wie liesse sich das zufriedenstellend lösen?

Eigenzeit und Paarzeit

Viele Paare möchten möglichst viel gemeinsam machen, vor allem am Anfang der Partnerschaft. In dieser Phase sind oft beide zu grossen Kompromissen bereit und empfinden diese nicht zwingend als Opfer an die Beziehung. Früher oder später jedoch werden diese Kompromisse unbefriedigend und beide spüren, dass sie sich selber verlieren oder verleugnen. Ein Coaching kann helfen, offen und ehrlich eigene Bedürfnisse mitzuteilen und Eigenzeit und Paarzeit zu definieren. Dieser Prozess ist in langjährigen Partnerschaften selten final abgeschlossen, denn die Bedürfnisse der Partner ändern sich immer wieder – je nach Lebensphase, Alter oder individuellen Herausforderungen. Eine offene, ehrliche Kommunikation ist die Basis, damit ein Dilemma nicht zur Grundsatzfrage der Beziehung (bleiben oder gehen), sondern zu einer gemeinsamen Beziehungsgestaltung werden kann.